Im Rahmen der CON.ECT Informunity wurden viele Themen und Anwendungsdomänen bezüglich (Cyber-) Security Herausforderungen bereits behandelt. Besonderes Gewicht kommt dieser Problematik jedoch durch den Trend zu immer höher automatisierten Fahrzeugen bis hin zum Ziel des autonomen Fahrens zu. Die Öffentlichkeit ist davon ganz besonders betroffen, wenn ganze Fahrzeugserien und Flotten durch Security Attacken beeinflusst oder ausgeschaltet werden können (Beispiel der publizierten TESLA Attacke), aber auch im Einzelfall erpresserische Bedrohungen möglich wären (z.B. die der Jeep-Cherokee Attacke als Demonstration).
Die Entwicklung der Straßenfahrzeuge war Jahrzehnte vom Sicherheitsdenken bestimmt: Wie mache ich diese so sicher wie möglich? Dass erhebliche Fortschritte erzielt wurden, steht außer Zweifel: Während es noch 1972 2.948 Verkehrstote gab, waren es 2020 nur mehr 338. Jedoch bleibt der Mensch das Risiko Nummer 1: lt. EU-Roadmap werden 90% der Unfälle durch den Menschen verursacht. Die Vision „Zero Accidents“ soll besonders durch Automatisierung der Fahrzeuge bis hin zum vollautonomen Fahrzeug zu erreichen. Automatisierung bedeutet mehr Elektronik, Software, Sensorik, Aktorik, KI, und letztlich Vernetzung aller Systeme im Fahrzeug als auch der Fahrzeuge untereinander und mit der Infrastruktur (Vehicle2Vehicle, Vehicle2Infrastructure). Die technische, funktionale Sicherheit wird jedoch dramatisch durch Security Bedrohungen gefährdet, die zu analysieren sind, was z.B. auch durch die UNECE in deren Szenarien beispielhaft durchgeführt wurde.
Der Vortrag wird die derzeit laufende Entwicklung anhand der umfangreichen Security und Safety Standardisierungsbemühungen beleuchten. Diese sind insbesondere für die Erfüllung der Zulassungsbedingungen für hochautomatisierte Fahrzeuge entscheidend, die durch die Regulierungen der UNECE (United Nations Economic Commission for Europe) R155 und R156 für den Straßenverkehr in Europa und vielen anderen Ländern bestimmt werden.